Innere Soldaten unter Befehlsgewalt?
- Luginsland Norbert
- 2. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Was nach schweren Konflikten hilft

Kennst Du das? In Konflikten kommt es zu wenig entspanntem Austausch von Argumenten. Jeder kämpft für sich - für seine Sicht auf die Dinge. Akzeptanz und Toleranz- Fehlanzeige. Ich erlebe, sowohl als Berater als auch im Persönlichen, dass der Konflikt beidseitig mit Sarkasmus, Überzeugungswille und unredlichem, ja sogar Beleidigungen und Angriffen, Falschargumenten geführt wird. Teilweise verdeckt, teilweise auch offen destruktiv.
Nach den meisten Konflikten gibt es die Herausforderung des Weiterlebens miteinander, sicher jedoch muss ich mit und in mir selbst und gegenüber Gott ein Weiterleben organisieren. Bei dieser Sortierarbeit braucht es einige Energie – zum Beispiel, die eigenen Wunden zu lecken (wie stehe ich denn jetzt da?) und auch Schuld einzugestehen (das war wirklich nicht fair …) und sich und den beidseitig zugefügten Schaden zu bewerten (Das musste geschehen, weil ...). Lerneffekte identifizieren ( da wäre ein Ausstieg gut gewesen...) und sich Wiederanknüpfungspunkte überlegen (wie gehe ich jetzt auf den anderen zu)
Es braucht Mut, den Eigenanteil bei schweren Konflikten anzuschauen.
Es braucht Mut, die eigenen Argumente und unbewussten Ziele im Konflikt anzuschauen. Meist sind diese weder ehrenhaft noch selbstlos in Reinform, sondern Egoismus hat sich in irgendeiner Form daruntergemischt.
Oft heißt es Konflikt ist eine Chance – und das ist so. Eine Chance für mich in der Nachbetrachtung: Dazu ein paar Fragen, die mir persönlich helfen:
Waren alle meine inneren Soldaten unter meiner Befehlsgewalt? - Sind einige ausgebüchst und haben Durch den Feindbeschuss eine ungute Dynamik losgetreten?
Welcher Punkt führte Von meiner Seite zur Eskalation?
Welches Muster zeigt sich immer wieder in meinem Leben mit anderen?
Wie wäre es gut gewesen und wo will in Zukunft etwas anderes?
Das Schöne oder manchmal auch das Unangenehme ist, dass sich Ereignisse im Leben immer wieder wiederholen, bis wir uns eine andere Strategie zu eigen gemacht haben. Siehe auch. Mein Artikel zum Wiederholungszwang. Eine Eigenreflexion mit einem Berater, Seelsorger oder Coach ist manchmal hilfreich, damit alle Soldaten wieder unter meiner Befehlsgewalt sind.
Nachklapp:
Es gibt die Redewendung von „alle Tassen im Schrank“. Leider kenne ich das nur so, dass es ein offener Vorwurf an den anderen ist, dass dem ja nicht so sei😅. Eigentlich ist es aber eine schöne Metapher für den Zustand, wenn alles in mir sortiert ist. Das fühlt sich gut an. Der Tag kann beginnen, mit dem Entnehmen einer Tasse, dem einfüllen von Kaffee und einer entspannten Zeit mit Gott.
Ich grüße Euch in diesem Sinne, Euer Norbert.
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